Der heilige See.

2 Jan, 2020Vom Wasser

Über keinen See wird soviel geschrieben und berichtet wie über den Lac de Saint Cassien.

Seid Jahren wird dieser See von Karpfenangler aus aller Welt beangelt und wurde schon längst heiliggesprochen, darum stand für mich der Endschluss fest einmal an den Ufern dieses majestätischen Sees zu stehen.

Im August 2017 war es dann endlich soweit und meine Freundin und ich machten uns für 10 Tage auf den Weg nach Süd Frankreich.

3 Wochen vor Abreise kauften wir uns noch einen alten Wohnwagen, da das Nacht angeln am Cassien verboten ist, wollten wir jedenfalls gemütlich auf einem der dortigen Campingplätze übernachten.

Kurz vor Abreise konnten wir „Alf“ (so hieß unser Wohnwagen😊) fertigstellen und das Abenteuer konnte beginnen.

Urlaub pur.

Aufgrund dessen das der Wohnwagen nur eine 80 km/h Zulassung hatte zog sich die Fahrt doch mehr als uns lieb war. Aber 2 Übernachtungen später und 1400 km mehr auf dem Tacho kamen wir am Cassien an.

Es war einfach ein unglaubliches Gefühl als wir von der Autobahn kamen und das erste Mal den Süd-Arm sahen. Kurz darauf ging es über die berühmte Cassien Brücke und man konnte den ersten Blick auf den riesigen Nordarm werfen, unglaublich wie schön dieses Gewässer einfach ist, mit seinem türkis-blauen Wasser.

Für uns ging es allerdings erstmal auf den Campingplatz „Du Lac“ wo wir freundlich und auf Englisch begrüßt wurden.

Nach kurzer Besichtigung konnten wir unseren Platz beziehen und ich konnte auf dem Campingplatz auch schon die ersten Karpfenzelte sehen.

Die ersten paar Tage verbrachten wir einfach nur mit Urlaub machen gutes Essen die Umgebung anschauen und natürlich im Cassien schwimmen gehen, hierbei hatte ich natürlich auch immer eine Angel mit. Allerdings brachte dies keinen Erfolg und auch die Gespräche mit anderen Anglern machte mir nicht gerade Mut. Den die Fänge in den letzten Wochen waren alles andere als gut.

Sollte der Sommer vielleicht doch nicht die beste Zeit an diesem See sein?

Es half nichts ich wollte einfach unbedingt einen einzigen Fisch, aus dem diesem Gewässer in meinen Armen halten.

Motivation bekam ich zusätzlich noch von Mathieu, Er und seine Frau waren unseren Campingplatz Nachbarn und schon 2 Woche jeden Tag fischen gewesen, allerdings konnten Sie in der Zeit nur einige große Welse fangen.

Er sagte allerdings zu mir du musst Morgen raus fischen „Die Mondphase“ ist perfekt.

Also stellten wir unseren Wecker an diesem Tag noch früher 4 Uhr morgens hieß es raus aus den Federn und auf zur Slipanlage. Es war noch stockfinster als wir uns auf der Slipanlage befanden. Trotzdem beluden wir unser altes Schlauchboot, was sich immer als etwas schwierig erwies mit Hund, Frau und Tackle. Denn den Luxus von einem E-Motor hatten wir leider nicht. Zudem war unser Schlauchboot auch nicht zu 100 % dicht.

Wir schafften es aber immer vom West-Arm zur 1. Nord-Arm Spitze, da wir leider auch kein Echolot hatten musste ich die Ruten mehr oder weniger nach Gefühl ablegen. Nachdem ich für meine 3 Ruten für mich geeignete Plätze gefunden habe legten wir uns nochmal kurz in unsere Hängematten.

Als plötzlich nur eine halbe Stunde nachdem ich die Rute ableget habe mein Delkim von der linken Rute sich meldete, es waren allerdings nur 2-3 Piepser und Hänger hing etwas höher wie zu vor.

Wenn ich an einem Hausgewässer von mir gewesen wäre hätte ich die Rute vermutlich liegen gelassen, aber irgendwas sagte mir nimm die Rute auf. Was ich dann merkte fühlte sich an als ob ich einen dicken Stock ran pumpen würde von Gegenwehr keine Spur.

Doch dann nur wenige Meter vor mir kommt ein uralter Markanter Cassien Spiegler vor mir hoch, meine Hände und Beine fangen an zu zittern und ich rufe meine Freundin Sie soll mir den Kescher bringen.

Kurz darauf halte ich meinen Traum von Fisch an diesem See in den Händen, was ein unglaubliches Gefühl. Denn der Spiegler war nicht nur sehr alt, sondern auch noch über 20 Kg schwer.

Job Done!

Euer Wilko