Frust und Frost am Hausgewässer

12 Jan, 2021Vom Wasser

Wir schreiben Ende November, die Temperaturen fallen in den Keller, das Wasser wird kälter und die Fische fressen weniger. Für den bequemen Angler natürlich 3 gute Gründe, einfach zu Hause zu bleiben.

ABER NICHT FÜR MICH.

Es ist Freitag früh, mein Auto habe ich am Tag zuvor schon beladen, also noch fix ein bisschen einkaufen und ab ans Wasser. Kaum angekommen werfe ich erstmal beide Ruten raus. Da ich an meinem Hausgewässer sitze, kenne ich die Plätze schon, wo ich fischen werde.

Mit dem Wurfrohr verteile ich zwei Hände Boilies pro Platz und fische recht simple Köder. An der linken Rute ist ein normales Hairrig mit einem Snowmen aus einen Scopex Squid Sinker und dem passenden Pop-Up dazu. Die rechte Rute habe ich mit einem White Tuna von Taste of Nature am Slip-D Rig ausgeworfen.

Die Stunden vergehen, es wird sehr früh dunkel und passiert ist bisher auch nichts. Ab in den Schlafsack bei der nassen Kälte und auf die Nacht- und Morgenstunden hoffen.

Samstagmorgen, die Ruten schweigen. Tolle Wurst! Nun stellt sich die Frage: „Was tun?“. Meistens ist es ja so, dass man immer irgendwie etwas anders machen muss als die anderen. Doch war ich nach der ruhigen Nacht schon recht demotiviert. Also Handy raus und bei Whatsapp ein wenig Input von Freunden holen und Brainstorming machen.

Gegen Mittag war nun ein Plan da. Ich nahm meine Rute, setzte mich ins Boot und fuhr über die Stelle wo mein Rig liegt. Einfach um das Rig gerade nach oben zu kurbeln und zu schauen, wie es lag. Ein krautfreies und sauberes Rig kam zum Vorschein, also war der Platz nicht verkehrt.

Da ich mir vorher auch über das Futter Gedanken gemacht hab, hatte ich einen kleinen Eimer im Boot, in dem ich vorher eine kleine Mischung aus Boilies, Maispellets und Dosenmais zurecht gemacht hatte. Den Mix verteilte ich großflächig, damit die Fische ordentlich was zu suchen haben.

Never change a winnig team!

Ich überlegte, was ich an den Rigs und Ködern anders machen könnte, aber Moment mal! Mit den Rig und den Ködern habe ich immer gefangen, also bleibt hier alles so wie es ist! Die linke Rute habe ich etwas abseits von der vorbereiteten Stelle platziert und die Rechte schön mittig drauf.

18:30 Uhr und plötzlich erscheint hinter mir ein Auto. Aus einem Spaß wurde dann plötzlich purer Ernst, als Christian Kludass spontan zu einer kurzen Nacht auftauchte. Fix feuerte er seine Rigs ins Wasser und wir verzogen uns ins Zelt, wo wir anfingen zu fachsimpeln wie wir noch an einen Karpfen kommen würden. Gegen 23.30 Uhr haben wir uns in unsere Schlafsäcke verzogen und auch dieser Tag war vorbei. Gerade fest eingeschlafen passiert es.

FULLRUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUN!

Angeln im Winter ist nichts für jeden. Ich mag es einfach!

Kurz nach Mitternacht donnert die linke Rute los und der Bissanzeiger kreischt über den See. Ich sprang aus dem Schlafsack in meine Latschen und dann ab zur Rute.

Dann merk ich diesen Widerstand in der Rute, den nur wir Angler kennen. Zielstrebig zog der Fisch komplett in die rechte Seehälfte und um zu vermeiden, dass ich die Schnur der rechten Rute einsammele, hab ich mich dann dazu entschieden, weiter nach rechts zu gehen.

Doch dann, wie vorhergesehen zuckt die rechte Rute auf und Christian sagte noch: „Hängst drin wa!?“. Kopflampe an und die Schnüre gesucht. „Na nu?!“, ich häng ja gar nicht in meiner Schnur.

„Christian, komm mal her und nimm die Rute auf!“ Als er mir dann noch sagte, dass da n Fisch dranhängt, war die Freude riesengroß. Doppelrun und Doppeldrill. Sowas wünscht man sich doch, wenn man zusammen am Wasser ist.

Die Freude war einfach riesig

Trotz Corona gab´s dann erstmal ein dickes Highfive, als wir einen dicken Spiegler und einen urigen Schuppi in der Schlinge hatten und uns war klar, dass wir davon gute Bilder brauchten. So schrieb ich Steven mitten in der Nacht eine Nachricht und früh um 9 Uhr kam er mit frischem Kaffee zum See.

Nachdem wir die Fotos gemacht haben fuhr Steven wieder los und wir bauten langsam, aber sicher das Camp ab. Christian verabschiedete sich und ich habe dann zwei Stunden später die Ruten aus dem Wasser geholt.

Danke für die tollen Bilder lieber Steven!

Zufrieden und glücklich trat ich meine Heimreise an, mit dem Wissen, dass da auf alle Fälle richtig gute Bilder kommen werden.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei Steven für seine Zeit, bei Christian für seinen spontanen Besuch und bei den Jungs von WE LOVE FISHING für die Möglichkeit meinen Bericht online zu stellen.

THAT`S THE CARPLIFE

In diesem Sinne wünsche ich euch straffe Schnüre und bleibt gesund.

Eurer We Love Fishing Außendienstmitarbeiter KAY

Schön, wenn man Freunde hat mit denen man solche Momente teilen kann.