Gegen Abend machten wir als ersten die Ruten wieder fertig und mischten gutes Futter mit fangfähigen Rigs zusammen. Eine unschlagbare Kombination! Das Wetter spielte uns in die Karten und es roch förmlich nach Fisch. Leider waren die meisten Fische über Tag am anderen Ende des Sees, wo bereits ein anderer Karpfenangler sein Camp aufgebaut hatte. Dennoch war ich zuversichtlich, dass ich in dieser Nacht noch einen Fisch fangen kann. Nachdem alle Ruten wieder lagen machten wir uns was zu essen und benutzen den „Scotti“ als Feuerschale.
Gegen 23Uhr bekam einen Lauf auf eine seiner Ruten. Wieder war es eine Schleie. Die Rute wurde, nach dem Fang der Schleie, wieder fit gemacht und rausgefahren. Nach dieser Aktion legten wir uns auf die Liegen und schliefen schnell ein. Gegen 2Uhr wurde ich von einem Vollrun aus dem Schlaf gerissen und eilte zur Rute. Der Drill war heftig und lang. Nach etwa 20 Minuten konnte ich, zu meiner Verwunderung, einen Spiegler mit etwa 15kg fangen. Leider hatte der Fisch eine von Philips Ruten eingesammelt. Philip hatte keinen Bock die Rute neu rauszufahren und legte sich wieder pennen. Ich spürte das es meine Zeit ist und fuhr meine Rute erneut raus.
Gegen 4Uhr bekam ich auf genau diese Rute erneut einen Vollrun und drillte einen weiteren Spiegler. Der Drill war nicht so spektakulär wie der seines Vorgängers, aber dieser Fisch war einige Pfündchen schwerer wie sein Vorgänger. Nun wusste ich das alles passieren kann! Wieso? Da während des Drills die Fische auf meinem Platz am springen waren und der abnehmende, aber noch recht volle Mond das Spektakel deutlich machte. Ich packte den Fisch in die Retainer und machte die Rute erneut startklar.
Bereits um 5Uhr bekam ich den nächsten Biss. Wieder spürte ich langsame aber starke fluchten. Ein gutes Zeichen für einen großen! Wieder konnte ich den Drill für mich entscheiden und ein richtig guter Spiegler lag im Kescher. Was ist hier los? An diesem Gewässer kann man problemlos 5 Tage blank sitzen, was keine Schande ist und nun gleich drei Fische in drei Stunden? Mega! Also Rute wieder raus und auf ein Neues. Gegen 6:30Uhr lief die Rute erneut ab, jedoch war es dieses Mal ein halbstarker Schuppi mit etwa 10kg.
Nach dieser Nacht machten wir direkt am frühen Morgen die Videos und Fotos und ich legte mich erst einmal wieder auf die Liege. Die Nacht über hatte ich vielleicht 1-2 Stunden geschlafen. Doch schlafen konnte ich trotzdem nicht, da ich zu angespannt war. Leider bissen über den Tag verteilt nur noch zwei Schleien. Wir genossen den sonnigen Tag und chillten. Dieses Mal versuchte ich es auch nicht auf die großen Graser zu angeln, da mir diese am Vortag einen so krassen mentalen Peitschenhieb verpasst hatten das ich diese unausgeschlafen und völlig übermüdet nicht beangeln wollte.
Am Abend wurde alles wieder für die Nacht vorbereitet und dieses Mal ging es auf den Futterplatz! Eine Rute sollte auf dem aufgebauten Platz die Fische ans Band bringen. Wir lagen früh auf den Liegen und Philip bekam bereits um 23Uhr einen satten Vollrun auf eine seiner Ruten. Der drillte dauert gefühlt ewig, aber er konnte ihn für sich entscheiden und im Kescher lag ein weiteren richtig fetter Spiegler. Dieses Mal brachte er die Rute auch neu aus. Ich war schon mega gespannt auf die Nacht, hatte aber ein komisches Bauchgefühl.
Morgens wachte ich auf und was war passiert? Nichts! Weder die Futterplatzrute noch die Rute die letzte Nacht die vier Fische brachte hatten einen Fisch überlisten können. Bei Philip sah es auch nicht besser aus. Am frühen schaute ich auf das Regenradar und sah eine Schlechtwetterfront auf uns zukommen. Ich weckte Philip gegen 7Uhr und wir begannen einzupacken. Gegen 9 Uhr war alles bis auf die Ruten im Auto verstaut. Es begann zu regnen und Philip kurbelte plötzlich die Ruten ein. Ich fragte ihn was er vor habe.
Er sagte das er keinen Bock mehr hat und nun Schluss sei. Da ich noch reichlich Kilometer zu reißen hatte und gut geschlafen hatte war es mir an dieser Stelle egal, da wir tagsüber eh keine Karpfen fangen konnten. Ich fuhr entspannt nach Hause und hatte eine mega krasse Session hinter mir. Zu diesem Bericht folgt noch ein Video, welches ich in den nächsten Tagen/Wochen fertigstellen werde. Zum Abschluss noch mein Fazit zu dem „Was mache ich nächstes Mal besser?!“
Eigentlich passte alles optimal, aber was fest steht ist, dass ich im Mai keinen „Kurzfutterplatz“ wieder anlegen werde. Wieder bin ich mit dieser Strategie auf die Fresse geflogen und werde es nun endgültig sein lassen. Mein Futter hat super funktioniert und die Köder war optimal. Erstaunlich war auch das alle Fische, bis auf den großen Schuppi, Milchner waren. Ich gehe ganz stark davon aus das die Fische ganz kurz vor dem Laichen stehen und die Rogner bereits das Fressen größtenteils eingestellt haben. Der große Schuppi hatte außerdem Rogen auf der Matte verloren, daher war höchste Eisenbahn geboten, diesem Fisch keinen Stress auszusetzen. Und das Thema Graser! Ich werde es wieder versuchen und eines Tages werde ich einen dieser Riesen fangen, komme was wolle.
Euer Thomas