Viele Jahre waren die sogenannten Poly-Leader total im Trend. Korda haben mit den Safe-Zone Leadern und Nash mit den TT Camo Leadern tolle Produkte auf dem Markt. In letzter Zeit habe ich jedoch den Eindruck, dass sich dieser Trend verändert hat. Viele nehmen wieder, oder auch immer noch Leadcore, oder sogenannte „unleaded Leader“, sprich bleiloses Leadermaterial.
Was soll nun dieser Beitrag, es gibt doch alles, oder? Ja klar gibt es alles, aber ich bin nun mal kein Freund von Leadcore oder ähnlichen Produkten. Wieso? Mir sind diese Materialen zu auffällig, ganz einfach. Bei den Poly-Leadern gefällt mir die Länge und vor allem der Preis nicht. Ich habe keine Lust so viel Geld für diese Leader auszugeben, da es sie auch teilweise nicht so gibt wie ich sie gerne hätte.
Ich möchte meine Leader so haben wie ich es will. Außerdem will ich, da ich sehr viel an glasklaren Baggerseen fische, ein Material haben was nahezu unsichtbar ist. Sprich Fluoro Carbon. Aber wie bekommt man es hin einen Leader zu bauen, der nicht nach jedem Wechsel kürzer wird oder gar in der Tonne landet? Darum soll ich es diesem Bericht gehen.
Die Idee
Basis für einen Leader ist das Material selbst. Da ich ein großer Fan von Fluoro Carbon Schnüren bin stand meine Entscheidung sehr schnell fest. Welches Fluoro Carbon man nun nimmt ist jedem selbst überlassen. Auch was die Stärke angeht muss man für sich selbst abwägen wofür man es einsetzt. Ich habe mich bewusst für eine 0,60mm Schnur aus dem Raubfischbereich entschieden. Einige werden sich nun vielleicht fragen wieso gerade diese Stärke?! Wie oben beschrieben möchte ich einen Leader haben den ich auch wiederverwenden kann.
In diesem Falle bedeutet das, dass wenn ich situationsbedingt zum Beispiel einmal von einer Inline Montage auf eine Safety Clip Montage wechseln möchte, muss ich nicht die Schnur am Leader durchtrennen, so wie es bei einem typischen Schlagschnurknoten der Fall wäre. So kann ich die Leader, je nach Abnutzungsgrad mehrmals verwenden. Außerdem hat eine 0,60mm Fluoro Carbon viel bessere Sinkeigenschaften. Natürlich ist sie auch steifer und legt sich nicht so schön auf den Boden, aber ich fische in 99% der Fälle eh an Spots die ich bewusst so wähle, dass ich nicht mit straffen Schnüren fische, sondern schlaffe Schnüre habe. Dazu habe ich in den seltensten Fällen so viel Struktur das sich ein Leader auf einer Länge von 1,5m nicht sauber legen kann.
Nun aber zurück eigentlichen Trick an diesem Durchmesser. Es gibt von Korda das sogenannte Krimping Tool. Wenn man die Quetschhülsen in der Größe S nimmt passen diese perfekt bei diesem Schnurdurchmesser. Somit erzeuge ich eine Schlaufe wo ich an dem einen Ende einen Wirbel verwenden kann und am anderen Ende lasse ich eine Öse, wo ich die Hauptschnur später anknoten kann.
Bei der Variantenvielfalt gibt es praktisch keine Grenzen. Ich habe diese Leader in einer Länge von 1,5m-2m und verwende sie mit Inline Bleien, Safety Clips oder als Helikopter Rig, dabei auch zum fischen mit Choddys. Einfach genial.
Fazit
Diese selbstgebauten Leader habe ich nun seit mehr als einem Jahr im Einsatz und konnte damit echt krasse Erfolge feiern. Noch nie ist mir persönlich eine Quetschhülse aufgegangen oder der Leader gerissen. Wenn man sich die fertige Präsentation im Wasser anschaut, wird man von der Unsichtbarkeit begeistert sein. Die Abriebsfestigkeit von Fluoro Carbon ist eh extrem gut und somit dafür perfekt geeignet. Was auch ein super Argument ist – Das Preisleitungsverhältnis ist einfach unschlagbar. „Wenig“ Geld für so viel Performance, einfach Bombe.
Ich hoffe ich konnte euch einen Anreiz geben mal die Branche etwas zu hinterfragen und mal den eigenen Grips anzustrengen.
In diesem Sinne
Euer Thomas