Mein kleines Frühlings-Projekt – Teil I

27 Apr, 2020Vom Wasser

Es ist Mitte April und ich habe schon ein paar Ansitze hinter mir, bei denen ich auch meine ersten Fische fangen konnte. Am Anfang des Jahres, bei noch niedrigeren Temperaturen, gestaltet sich die Angelei in der Regel schwierig und jeder Fisch bringt Motivation. Das Wetter hat sich die letzten Tage eingependelt und die Nachttemperaturen sind auch nicht mehr unter den Gefrierpunkt gefallen. Ich plante nun mein erstes „kleines Frühlings-Projekt“ In den flachen Gewässern unserer Region konnte man vermehrt Fischaktivität wahrnehmen, Kevin konnte an einem mir bekannten Kanal der Region schon zufriedenstellende Ergebnisse vorweisen. Ich überlegte mir aber einen Kanal zu befischen, den ich zuvor noch nicht befischt hatte. Mit Lot-Rute und etwas vorbereitetem Futter fuhr ich den Kanal ab, um einen geeigneten Spot zu finden.

Dieser Kanal ist ca. 12 km lang und hat eine Breite von ca. 15-20m. Ich fand eine geeignete Stelle. Die Tiefe am Rand betrug ca. 1m – 1.20 m. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckte sich ein langes Seerosenfeld. Es war noch nicht so sehr zugewuchert. In ein paar Wochen werden wahrscheinlich noch einige Blüten dazukommen. Trotzdem hoffte ich, dass dieses Seerosenfeld einen markanten Punkt darstellen würde, den die Fische immer wieder ansteuern. Ich verteilte ein paar Köder am Spot und fuhr wieder nach Hause.

In zwei Tagen sollte die erste Session starten. Mein Plan war es diesen Platz viermal zu befischen. Ich wollte möglichst wenig Aufwand betreiben, aus diesem Grund plante ich die Stelle jeweils von nachmittags bis zum nächsten Mittag zu befischen. Bei solchen Kurzsessions lässt sich einiges an Tackle einsparen. Am Mittag nach dem Einpacken wollte ich den Spot wieder befüttern, die Fische eine Nacht unbehelligt fressen lassen und mich am nächsten Tag wieder hinsetzen.

Die erste Session:

Gegen späten Nachmittag kam ich am Wasser an. Zum Spot musste ich etwa 150m über ein Feld laufen. Da, ich aber wie gesagt einiges an Tackle einsparen konnte war der Weg mit dem Trolly dorthin ein Leichtes. Die Sonne hatte über Tag gute Arbeit geleistet, es war angenehm warm. Eine Rute mit gelbem 15mm Pop-Up am Spinner-Rig legte ich in eine kleine freie Stelle im Seerosefeld auf der gegenüberliegenden Seite. Wie in meinem letzten Bericht zum Kanalangeln beschrieben weisen die Kanäle der Region in der Regel einen großen Weißfischbestand auf. Dennoch ging ich das Risiko ein mit dem kleinen Pop-Up zu fischen.

Kleiner auffälliger Poppi, im Frühjahr eine echte Waffe.

Die beiden anderen Montagen mit Wafter am German-Rig legte ich am eigenen Ufer vor zwei überhängenden Büschen ab.

Kleine Büsche werden häufig vernachlässigt. Häufig ein großer Fehler.

Während ich die Abendstimmung genoss malte ich mir aus, was mich erwarten könnte. Ich rechnete damit, dass ich Bisse von Brassen und Alanden bekommen würde. Falls ich Karpfen fangen würde rechnete ich hier mit Fischen bis zu 20 Pfund, auch wenn durchaus größere Fänge im Bereich des Möglichen sind. Der Abend verlief ohne nennenswerte Aktion und ich begab mich unter mein Brolly. Am nächsten Morgen gegen 7 Uhr lief wie aus dem Nichts die Rute mit dm Spinner-Rig am gegenüberliegenden Seerosenfeld ab.

Nach kurzem Drill konnte ich den Fisch einnetzen. Beim Blick in den Kescher wurde mir bewusst, dass ich hier einen besseren Fisch vor mir hatte. Das Wiegen ergab letztendlich 33 Pfund. Mit so einem Einstand hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Ich freute mich riesig und so war es auch nicht schlimm, dass die letzten paar Stunden ohne Aktion verliefen. Was mich neben dem guten Fisch noch überrascht hatte war, dass ich keinerlei Probleme mit Brassen und Alanden hatte.

Was für ein Start ins Projekt, Mit einem Fisch der Größenordnung hatte ich als Start nicht gerechnet.

Nach dem Einpacken ging ich noch ein wenig das Ufer entlang und entschied mich das nächste Mal die Ruten etwa 50 m weiter zu platzieren. Dort befand sich am eigenen Ufer eine kleine Einbuchtung von etwa 20 m Länge und 2 m Breite. In dieser Einbuchtung befanden sich auch ein paar Seerosen. Direkt hinter den Seerosen nahm der Kanal seinen normalen Verlauf zur Uferkante. Diese Einbuchtung war sehr flach, direkt hinter dem Seerosenfeld hatte das Wasser aber bereits wieder eine Tiefe von 1m. Ich verteilte mein Futter und bei der Fahrt nach Hause fragte ich mich schon was mich beim nächsten Ansitz erwarten würde.

Fortsetzung folgt…

Eine schöne Zeit am Wasser wünscht euch Mo