Dritte Session:
Am nächsten Nachmittag startete die dritte Session an diesem Kanal. Ich war recht optimistisch, da ich die beiden vorherigen Sessions bereits schöne Fisch fangen konnte. Den Montagen blieb ich treu. Ich legte dieses Mal aber wieder zwei Ruten an die eigene Uferkante, eine an meinen Erfolgsspot aus der letzten Session, die andere Rute ein paar Meter weiter links unter einen Busch.
Die dritte Rute fand wieder am gegenüberliegenden Seerosenfeld ihren Platz. Schon bald dämmerte es und die Nacht brach herein. Früh morgens war ich voller Energie, denn die Nacht war komplett ruhig. Da ich bis jetzt zwei Fische morgens, bzw. vormittags fangen konnte hoffte ich aber noch auf einen Fang. Die Natur und Tierwelt erwachten und ich beobachtete die Rehe, die hinter mir über das Feld liefen und die Gänse, die schnatternd ihre Runde flogen.
Karpfenangeln ist immer noch Karpfenangeln und so kam es, dass ich diese Session blank blieb. Es kommen immer Fragen auf, woran es gelegen haben könnte. Ich hatte einen Gedanken, dazu aber in der nächsten Session mehr. Manchmal sind die Fische aber auch einfach nicht da. Am Köder und am Spot wird es nicht gelegen haben, da diese, wie bereits beschrieben, schon Erfolg brachten. Nach dem Einpacken fütterte ich wieder den Bereich. Eine Session hatte ich noch geplant und trotz dieser „Niederlage“ wollte ich meiner Vorgehensweise treu bleiben.
Vierte Session:
Die letzte meiner geplanten Sessions war ich bereits um 15.00 Uhr am Wasser. Als erstes sollten die Montagen ins Wasser. Dieses Mal hatte ich mir vorgenommen wieder zwei Köder am eigenen und eine Rute am gegenüberliegenden Ufer zu platzieren. Eine Rute wollte ich aber bewusst weiter ablegen. Mir fiel nämlich auf, dass ich bisher immer nur auf die Montage Erfolg hatte, die alleine am Spot lag. Die letzten Male lagen immer zwei Köder recht nah beieinander, vielleicht zu nah dachte ich mir. Der erste Köder wurde an der eigenen Uferkante, am kleinen Seerosenfeld abgelegt.
Ich war gerade dabei die zweite Rute zu beködern, als ich durch einen Dauerton meiner gerade abgelegten Rute hochschreckte. Ich nahm die Rute auf und es bot sich mir ein spektakulärer Drill. Der Fisch machte mehrere Fluchten, doch am Ende ging ich als Sieger hervor. Auf der Matte sah ich einen makellosen, kompakten, langen Schuppenkarpfen vor mir. Nach der letzten, erfolglosen Session freute ich mich sehr über diesen End-Zwanziger. Und das bereits nach etwa einer Minute nachdem die erste Montage abgelegt war.
Nun ging es wieder von vorne los. Die Rute wurde neu beködert und wieder abgelegt. Nach oben beschriebenem Muster wurden dann noch die anderen Ruten abgelegt bevor ich mich auf meinen Stuhl setzte. Gegen Abend kam Thomas vorbei und wir schnackten ein wenig.
Selbstverständlich hielten wir den Sicherheitsabstand ein. Er half mir noch beim Suchen meines Hängers, dieser hatte sich beim Aufbau irgendwie aus dem Gewinde gelöst. Trotz intensiver Suche war er unauffindbar. Irgendwas ist halt immer, dachte ich mir. Es wurde immer später und die Nacht brach herein. Die Nacht und der nächste Morgen blieb ohne Aktion und ich schloss mein „kleines Frühlings-Projekt“ ab. Die These, dass die letzten Male zwei Köder zu nah beieinanderlagen und die Fische vielleicht in irgendwie abgeschreckt hat, konnte ich leider nicht mehr überprüfen. Mit dem Resultat der vier Sessions bin ich vollkommen zufrieden. Kanalangeln ist ein Thema für sich und wird nicht immer so konstant belohnt. Besonders glücklich war ich über das Schnittgewicht, die die gefangenen Fische hatten. Nach der Session ist immer vor der Session und ich plane schon die nächsten Trips.
Ich wünsche allen einen erfolgreichen Frühling am Wasser.
Bis zum nächsten Mal. Euer Mo