Ich denke wir als Karpfenangler kennen es genau, die Messe Saison ist gerade vorbei und man hat sich wieder viel zu viel Tackle und Baits gekauft und man ist einfach nur heiß aufs angeln. Man schaut auf den Kalender und sieht es ist erst Februar.
Bis zum „richtigen Frühjahr“ dauert es noch viel zu lange. Dieses Jahr dachte ich mir, warum warten?
Solange das Wasser noch „flüssig“ ist, kann ich auch angeln und die Fische fressen schließlich immer, auch wenn nicht soviel und nur in kurzen Zeitfenstern.
Gesagt getan machte ich mir einen Plan fürs Wochenende anfang Februar. Zu dieser Jahreszeit ist selbst an den „Big-Fish Pools“, die das ganze Jahr hart befischt werden, nichts los.
Somit konnte ich meine „One Nighter“ Session auch ganz entspannt auf einen Samstag legen. Für so kurze Ansitze von nur einer Nacht nehme ich in der Regel immer nur wirklich das Nötigste mit, um eventuell auf bestimmte Gegebenheiten reagieren zu können.
Der Samstag verging ohne jegliche Aktion, aber ich redete mir ein, dass die Fische ihr Fressverhalten vielleicht in die Nacht verlegt haben. Somit ging ich mit einem positiven Gefühl in die Nacht und verkroch mich in meinen warmen Schlafsack.
Doch dann das. Über Nacht hatte es leicht gefroren und meine Hänger hingen noch genauso wie ich sie am Abend zuvor eingehängt habe.
War es vielleicht wirklich noch viel zu früh im Jahr, um den ersten Karpfen der Saison abzuschöpfen?
Mir blieben an diesem Sonntag noch ein paar Stunden Zeit. Bis Mittag wollte ich es noch probieren.
Als sich die Sonne mit einer unglaublichen Kraft an diesem frostigen Morgen den Weg durch den Nebel kämpfte, stimmte mich das sehr positiv.
Ich saß jedoch im Schatten der großen Bäume und die Sonne brannte am gegenüberliegen Ufer vom Himmel. Da ich sowieso nicht viel Gepäck dabei hatte beschloss ich zu moven.
An der „Sonnen-Seite“ angekommen merkte ich wie viel Kraft die Sonne schon hatte und ich zog meine dicke Winterjacke aus und konnte entspannt auf Pullover meine zwei Ruten startklar machen.
Ich vermutet die Fische in einem flachen Bereich an einer im Wasser liegen Insel, die Insel ist an diesem Gewässer sowieso ein Anziehungspunkt.
Schnell montierte ich meine zwei Ruten mit einem German Rig aus Fluocarbon und einem gesoakten Wafter, als Beifutter kam lediglich ein kleiner PVA Stick.
Die erste Rute kam sehr dicht an die Insel auf etwa 2m, die andere Rute kam etwas Abseits auf ca. 2,5m.
Naja, was soll ich sagen? Keine halbe Stunde später lief die Rute direkt an der Insel mit einem Vollrun ab. Schnell war ich an der Rute und konnte nach kurzer Zeit einen schönen Schuppi mit 18 Kg abschöpfen. Unglaublich!
Schnell montierte ich die Rute neu und warf Sie wieder direkt vor die Insel. Nach ca. einer Stunde lief die Rute erneut ab. Diesmal mit einem 16 Kg Schuppi. Der Startschuss für die Saison war damit für mich gemacht.
Nach diesen beiden Fischen passierte jedoch leider nix mehr. Ich war trotzdem mehr als zufrieden und froh noch „gemoved“ zu sein. Ich denke, wenn ich in der kalten und schattigen Bucht geblieben wäre, hätte ich diese beiden Schuppis wohl nicht gefangen.
Tight Lines,
Euer Wilko